Akupunktur

Die Akupunktur ist eine Teildisziplin der Traditionellen Chinesischen Medizin und hat sich aus Erfahrungen und Beobachtungen chinesischer Ärzte seit beinahe 3000 Jahren entwickelt. Sie ist wohl die bekannteste Therapie aus dem asiatischen Raum.

Von der Weltgesundheitsorganisation WHO ist eine offizielle Liste mit über 45 Erkrankungen herausgegeben worden, bei denen Akupunktur als wirksame Therapie anerkannt ist. Dies betrifft auch und insbesondere Beschwerden, bei denen eine schulmedizinische Therapie keinen oder nicht ausreichenden Erfolg zeigt.

Man unterscheidet zunächst einmal Ohr- und Körperakupunktur, wobei beide miteinander kombiniert werden können.

Ohrakupunktur


Im "Huang Zi Nei King Su Wen", dem Urtext der Traditionellen Chinesischen Medizin, finden sich Beschreibungen über Meridianzusammenhänge zwischen der Ohrmuschel und einzelnen Körperregionen. "Das Ohr ist der Ort, an dem alle Meridiane sich treffen." Der gesamte Mensch ist als Abbildung des Körpers mit seinen Armen, Beinen, Muskeln und Organen - ähnlich wie auf einem Lageplan - im Ohr abgebildet.

Liegt eine Störung vor, so stellt sich diese auf seiner Abbildung im Ohr dar. Das zugehörige Areal des Ohres verändert sich und reagiert auf gezielten Druck schmerzhaft.

Die Therapie erfolgt durch das Legen einer Akupunkturnadel in die aktiven, also druckschmerzhaften Punkte. Durch die Akupunktur an diesen Punkten werden die Regulationsmechanismen des Körpers in Gang gesetzt, die so auf die Störung einwirken können.

Die Kunst der Ohrakupunktur besteht nicht allein darin einen aktiven Punkt zu stechen, sondern in der Auswahl der richtigen Punkte und deren sinnvoller Kombination.

Körperakupunktur

Akupunkturpunkte werden im Chinesischen auch als "Orte der Einflussnahme" bezeichnet. Bei der Körperakupunktur werden bestimmte Punkte auf den Energiebahnen, den so genannten "Meridianen", gestochen. Die Meridiane verlaufen symmetrisch auf jeder Körperseite entlang. Sie entspringen oder enden jeweils an Händen und Füßen. Zwei Sondermeridiane verlaufen dagegen genau in der Mitte der Körpervorder- und -rückseite.

Nach chinesischer Vorstellung ist Krankheit nicht ein Defekt eines einzelnen Organs oder Körperteils, sondern eine Störung oder Blockade der Lebensenergie "Qi", für die es im übrigen im Deutschen keinen Begriff gibt. Ist der Mensch gesund, fließt Qi ungehindert und ausgeglichen durch alle Meridiane des Körpers. Ein Ungleichgewicht an Lebensenergie führt auf Dauer zur Krankheit.

Jeder Akupunkturpunkt steht mit einem Organsystem in enger Wechselbeziehung. Bei der Reizung eines Akupunkturpunkts durch einen Nadelstich wird Energie entweder zugeführt oder abgezogen. Gestörte oder blockierte Qi-Energie wird so wieder in die Homöostase gebracht und ein gesunder Energiestrom hergestellt.

Je nach Beschwerdebild werden verschiedene, sorgfältig ausgewählte Punkte akupunktiert.